Seit Anfang des Jahres hat im Berliner Quartier 205 ein neues Retail-as-a-Service-Konzept seine Pforten geöffnet. Das stationäre Geschäft namens «Freiraum» ermöglicht jungen Online-Marken sich auf der Fläche zu präsentieren. Denn «Freiraum» kuratiert verschiedene Marken, die ihre Produkte heute primär online über Instagram oder andere soziale Medien vertreiben. «Freiraum» bietet den Marken stationäre Flächen, Prozesse, Technik und Personal. Auf diese Weise werden native Brands physisch erlebbar. Darüber hinaus wird der Online-Kanal mit dem Offline-Kanal verbunden. Letztlich vereint das innovative Konzept Kunst und Unterhaltung mit einem einzigartigen Shopping-Erlebnis. Nicht zuletzt bietet es eine einzigartige Customer Convenience: Online goes Offline – Find-Scan-Own.
«Freiraum» – der Name ist Programm
«Freiraum» nennt sich die neue Shopping-Lokation in Berlin. Und “Retail-as-a-Service” ist ihr Motto. So holt sie neue und innovative Online-Marken von Instagram oder anderen sozialen Medien in die Welt des stationären Einzelhandels. «Freiraum» ist – wie der Name schon sagt – die Möglichkeit zur Entfaltung eigener Kräfte und Ideen. Dafür bietet «Freiraum» flexible Vermietungsstrukturen für die Ladenflächen, eine ästhetische Präsentation der Produkte, geschultes Verkaufspersonal, eine Kassen- bzw. Bezahlinfrastruktur und After-Sales-Datenanalysen. Darüber hinaus gibt es eine variable Fläche für Veranstaltungen und Produktvorführungen. Insgesamt bietet das Konzept von «Freiraum» sowohl für die Brands als auch für die potenziellen Käufer einen sehr spannenden Ansatz.
Über “Retail-as-a-Service”-Händler haben wir auch in anderen Beiträgen berichtet: “VAUND – Retail-as-a-Service, jetzt auch in Hannover“, “Showfields – das interessanteste Kaufhaus der Welt?” und “Staples Connect – mit einem neuen Konzept aus der Krise“.
Instagram & Co lassen grüßen
Das Angebot von «Freiraum» umfasst Artikel aus den Bereichen Mode, Accessoires, Beauty, Interior Design, Lifestyle und Sport. Darunter finden sich Online-Marken wie Milk Cashmere (Kaschmirprodukte), M2Malletier (Accessoires), Vertere (Streetwear), Ave+Edam (vegane Beauty-Produkte), Westwing (Interior), Gant Lights (Leuchten und Designelemente), Rugtales (Teppiche), La Marzocco (Espressomaschinen), Urwahnbikes (Fahrräder) und Braineffect (Sport- und Ernährungssupplemente). Die ausgestellten Marken werden ständig erneuert und ergänzt, sodass wiederkehrende Kund*innen immer wieder Neues entdecken können.
Im Geschäft nach Neuem Ausschau zu halten
Im Geschäft von «Freiraum» können Kund*innen nach Neuem Ausschau halten. Dabei können sie die Ware ansehen, anfassen und probieren, um sie dann in einen virtuellen Warenkorb zu legen. Und sie können bei «Freiraum» Dinge entdecken, die es sonst nirgendwo im stationären Handel gibt.
Find-Scan-Own – wer bei «Freiraum» einkauft, trägt keine Tüten
Die Bezahlung hat der Kunde selbst in der Hand: Er scannt mit seinem Mobiltelefon den QR-Code des gewünschten Produktes und kann über die «Freiraum»-App oder auf der ««Freiraum»-Webseite direkt bestellen und bezahlen. Mit der intelligenten, in Kooperation mit Shopreme entwickelten Checkout-Lösung, können Kunden im Freiraum klassisch einkaufen, ohne auf die Vorteile des Online-Shoppings verzichten zu müssen. Bei Bedarf stehen dabei die Mitarbeiter, sogenannte Markenbotschafter, beratend zur Seite. Die Produkte werden anschließend direkt nach Hause geliefert.
Sprungbrett in die Welt des Offline-Handels
Zum einen wird den Online-Marken aus den Bereichen Mode, Kosmetik und Elektronik ein Sprungbrett in die Welt des Offline-Handels geboten. Denn für viele Hersteller ist es aufwendiger ein klassisches Ladengeschäft zu eröffnen, als einen Internetshop zu eröffnen. Sie brauchen sich nicht um die Ladeneinrichtung und Kassenlösung, Services und Marketingstrategie zu kümmern.
Customer Convenience steht im Mittelpunkt
Zum anderen ist bewiesen, dass das klassische Einkaufserlebnis im Geschäft trotz steigendem Online-Handel bei den Kund*innen nach wie vor hoch im Kurs steht. Für die Kund*innen bedeutet das haptisches Online-Shopping – eine Mischung aus beiden Welten. Erinnern wir uns an die Zeit, als Einkaufen noch ein Erlebnis war? Und genau dorthin bringt uns «Freiraum» zurück und macht Einkaufen wieder zu einer aufregenden Erlebnis. Dabei wird die Customer Convenience in den Vordergrund des Einkaufens gestellt, das bestimmte „Erleben“ digitaler Möglichkeiten beim Einkaufen. Weitere Beispiele für die neue Customer Convenience finden sich im Beitrag “Digitalisierung im Handel in China“.
«Freiraum» – ein neues Konzept für die Innenstädte
Aktuell ist der stationäre Handel in den Innenstädten durch Schließungen und Verkleinerungen gekennzeichnet. Und selbst Flächen in guter Lage beklagen Leerstände. Gleichzeitig kämpfen alteingesessene Händler mit der stärker werdenden Online-Konkurrenz. Daneben werden die Kund*innen sowohl Online wie auch in den sozialen Medien mit unzähligen neuen Marken förmlich überrollt. Allerdings, man kann die Produkte nur online erwerben und sie eben nicht mal vorm Kauf schnell persönlich begutachten. Daher werden wir Immer öfter auf Konzepte stoßen, die beides miteinander kombinieren. Konzepte, bei denen man sich persönlich vor Ort von der Ware überzeugt, sie ebenfalls vor Ort online bestellt und bezahlt und sie sich dann nach Hause schicken lässt.
Eines steht fest: Der lokale Handel muss sich eine Menge einfallen lassen, um gegen die Online-Konkurrenz bestehen zu können. Online und Offline auf diese Weise miteinander zu verbinden, scheint mir da ein äußerst probates Mittel zu sein, also Online goes Offline – Find-Scan-Own.