Am 14. Februar hat Bonprix, der Modehändler des Otto-Konzerns in der Hamburger Mönckebergstraße seinen neuen Future Store eröffnet. Unter dem Namen “Fashion Connect” zeigt Bonprix in diesem Pilot-Store das Einkaufen von Morgen und eine andere Art einzukaufen. Hier werden die Vorteile des stationären Einkaufens mit dem Online-Shopping kombiniert.
Wer ist Bonprix?
Bonprix machte auf sich als zweitgrößter Online-Modehändler aufmerksam (Jahresumsatz von 1,56 Milliarden Euro). Zusätzlich zum Online-Geschäft betreibt der Händler auch acht stationäre Geschäfte. Das Unternehmen bietet günstige Mode für ihre Zielgruppe Frauen zwischen 30 und 59 Jahren. Ein Artikel kostet im Durchschnitt circa 24 Euro.
Warum ein neuer Future Store von Bonprix?
Bonprix möchte näher an die Kundinnen. Neben dem Online-Shopping gibt es den Wunsch bei der Zielgruppe von Bonprix auch Produkte stationär zu erleben, zu berühren, anzusehen und anzuprobieren. Dazu will Bonprix ein einzigartiges Shoppingerlebnis mit zusätzlichen Mehrwerten in seinem neuen Pilotstore zu bieten. Hier das Image-Video von Bonprix dazu.
Wie funktioniert das Shoppen im Bonprix-Store?
Ganz besonders wichtig ist, dass der stationäre Einkauf bei Bonprix nur mit dem kundeneigenen Mobiltelefon funktioniert, “Brick-and-Mobile” bezeichnet diesen Trend. Weitere Voraussetzung ist die Installation der Bronprix-App auf dem Mobiltelefon. Hier eine kurze animierte Infografik, die erläutert, wie das funktioniert.
Einkaufen im Bonprix-Store
Beim Eintritt in den Store scannt die Kundin ihr Mobiltelefon, es erfolgt der Check-in. Die Kundin geht im Store umher und sieht sich verschiedene Artikel an, die mit einem Label mit QR-Code versehen sind. Gefällt der Kundin zum Beispiel ein Kleid, scannt sie den QR-Code, anschließend erscheint auf dem Mobiltelefon das Kleid in verschiedenen Größen. Nun wählt die Kundin eine oder verschiedene Größen aus und schiebt den/die Artikel in den Warenkorb. Die Shopping-Tour im Store geht weiter.
Anprobe im Bonprix-Store
Als Nächstes folgt die Anprobe. Dazu reserviert die Kundin über die App eine Umkleidekabine. Auf der App wird angezeigt, wann die Kabine frei ist. Das kann bis zu fünf Minuten dauern, der Status wird auf der App gemeldet. In der Zwischenzeit schlendert die Kundin weiter durch den Store oder gönnt sich eine Fruchtschorle aus dem Getränkespender.
In der gewählten und gebuchten Umkleidekabine hängen schon die ausgesuchten Kleidungsstücke zur Anprobe. Über ein Display in der Kabine kann die Kundin einen Mitarbeiter oder das Kleid oder die Bluse in der passenden Größe anfordern.
Bezahlen im Bonprix-Store
Die Kundin hat nach der Anprobe die passenden Kleidungsstücke gefunden und möchte sie kaufen. Dazu legt sie diese in die Einkaufstaschen, die in der Umkleidekabine bereitgestellt werden. Auf dem Weg zur Kasse werden die Artikel per RFID erfasst. Bezahlt wird anschließend entweder am Kartenterminal oder mit PayPal über das Mobiltelefon. Alternativ gibt es auch noch die traditionelle Bargeldbezahlung bei einem Mitarbeiter an der Kasse.
Der Store mit Showroom-Charakter
Der Bonprix-Store bietet circa 350 Artikel an, online zeigt Bonprix circa 22.000 Artikel an. Sneaker und Handtaschen werden auf großen würfelförmigen Tischen präsentiert. An den Kleiderstangen hängen Kleider, Blusen, Shirts und Hosen jeweils nur in einer Größe und in so großem Abstand an den Bügeln, dass Kunden sie zum Anschauen nicht rausholen müssen („One-Item-Presentation”).
Die Mitarbeiter im Store, die Fashion Assistants, bieten eine angenehme und erlebnisreiche Einkaufsatmosphäre. Und helfen auch, wenn die Technik nicht funktioniert oder die Kunden Probleme mit der App-Bedienung haben.
Wohlfühlatmosphäre durch innovative Ladengestaltung
Die Ladengestaltung und das Store-Konzept zeigt die Handschrift der Markenarchitekten von dan pearlman. Die Umkleideräume, der übersichtliche und ansprechende Verkaufsraum und die Details wie die Fashion Bar und die Abholboxen für Click-und-Collect laden zum Eintreten und Shopping im Bonprix-Store ein.
Fashion Connect – stationär Shoppen mit der App
Ein digital unterstützter Store, die Grenze zwischen Online und Offline verschwimmt, Check-in, keine Artikelflut auf der Fläche, Umkleidekabinen, die die ausgesuchten Artikeln bereitstellen und freundliche Fashion Assistants machen den Store aus. Hinzu kommt die neue Form des stationären Einkaufens, bei dem das Mobiltelefon unumgänglich ist. Das Mobiltelefon führt die Kunden wie ein Assistent, prüft die Artikelverfügbarkeit, bucht eine Umkleidkabine und wickelt die Bezahlung ab.
Hier werden “Brick-and-Mobile” und digitale Touchpoints eindrucksvoll umgesetzt, Bonprix erfindet das Shoppen neu. Bonprix hebt sich damit von anderen Modegeschäften ab und zeigt, wie man mit Technik, innovativer Ladengestaltung und Fashion Assistants einen Store gestaltet, der Käuferinnen und Kundinnen anzieht. Ein Lichtblick in der stationären Einzelhandelsszene.