Digitale Sprachassistenten im Alltag

Heute spielen digitale Sprachassistenten eine immer größer werdende Rolle in unserem Alltag. Bereits in vielen Gebieten sind sie heute schon eingesetzt: Und zwar zuhause im Wohnzimmer, im Schlafzimmer oder auch in der Küche. Schon 36 Prozent der Deutschen nutzen täglich Amazon Alexa, Siri, den Google Assistant und Co. Aber wofür werden sie genutzt? Und werden sie auch zum Einkaufen benutzt? Voice Commerce – Einkaufen per Sprachbefehl?

Vorlesen von Nachrichten und Abspielen von Musik dominieren

Laut einer Studie von GMX und WEB.DE nutzen Besitzer ihre Sprachassistenten und smarte Lautsprecher vor allem zum Abspielen von Musik (52 Prozent). Aber auch das Vorlesen von Nachrichten (42 Prozent) wird nachgefragt. Abschließend folgen die Websuche (29 Prozent) und Smart Home-Anwendungen (26 Prozent).

Schneller und einfacher Zugriff auf Informationen

Eine Studie des BVDW kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem der schnelle Zugriff auf Informationen und das Verwenden der Suchmaschine den Nutzern einen Mehrwert bietet. Jeweils knapp 40 Prozent der Befragten geben an, dass diese Funktion für sie von Bedeutung ist.

Datenschutzbedenken und Abhören hindern die Nutzung der Sprachassistenten

Genauso spannend, wie die häufigsten Anwendungsfälle, sind die Gründe, warum Sprachassistenten nicht genutzt werden. Die Bitkom-Studie zeigt hierzu vor allem folgende drei Gründe auf:

• Zunächst einmal machen sich 58 % Prozent der Nutzer*innen Sorgen um ihre Daten
• Angst abgehört zu werden, haben 57 Prozent der Nutzer*innen
• Und 56 Prozent der Nutzer*innen sagen, dass sie keinen Sprachassistenten benötigen

Eine jüngste Übersicht aus einer repräsentativen Umfrage zu digitalen Sprachassistenten in Deutschland liefert Splendid Research.

Studie Digitale Sprachassistenten (Quelle: SPLENDID RESEARCH GmbH)

Studie Digitale Sprachassistenten (Quelle: SPLENDID RESEARCH GmbH)

Bedeutung der digitalen Sprachassistenten nimmt zu

Nichtsdestotrotz nimmt die Bedeutung von smarten Lautsprechern in Zukunft zu. Zumindest zeigen Prognosen eine deutlich steigende Nachfrage. Hierbei spielt Deutschland eine Schlüsselrolle. Bis 2024 soll der jährliche weltweite Umsatz für smarte Lautsprecher auf 30 Milliarden Dollar ansteigen. Zehn Prozent des Umsatzes kommen dabei aus Deutschland. Dies führt dann automatisch dazu, dass auch die Nutzung von Sprachassistenten zunimmt.

Voice Commerce – Einkaufen per Sprachbefehl

Die digitale Spracherkennung ist laut vielen Experten die Zukunft. Doch in den seltensten Fällen nutzen die Deutschen den Sprachassistenten zum Einkaufen. Dabei bietet Voice Commerce neben Bequemlichkeit auch neue Einkaufsmöglichkeiten für die Kund*innen. Aber wo wird Voice Commerce im Handel schon genutzt?

Amazon Alexa – Einkaufen bei Amazon per Sprachbefehl

Mit einer Mitgliedschaft bei Amazon Prime können über die Sprachassistentin „Alexa“ Amazon Einkäufe bequem per Sprache getätigt werden. Eine Versendung und kostenlose Lieferung gehören auch dazu. Dabei verfolgt Alexa zusätzlich die Bestellung und berichtet bei Nachfrage über den Status. Grundsätzlich sind alle Produkte bestellbar, die mit Amazon-Prime-Versand geliefert werden können. Wenn der Kunde keine Produktmarke nennt, schlägt Alexa ein Produkt aus der Rubrik „Amazon‘s Choice“ vor. Darunter versteht sich ein von Amazon favorisiertes Produkt. Genaue Angaben zum Produkt sind bei der Bestellung per Sprachbefehl daher wichtig.

Hit Sütterlin und Amazon Alexa – Einkaufen per Sprachbefehl

Kunden des Einzelhändlers HIT Sütterlin in Aachen bekommen über das Amazon System „Alexa“ die Angebote der Woche. Hinzu werden die Highlights aus der Filiale aus dem Wochenhandzettel vorgelesen. HIT Sütterlin-Kunden können ganz bequem von zuhause über Amazon Alexa den Sütterlin-Skill aufrufen: „Alexa, starte HIT Sütterlin. Wie sind die Öffnungszeiten?“ oder „Alexa, frage HIT Sütterlin nach den Angeboten“. Gewünschte Artikel können dann bequem auf die Einkaufsliste gesetzt werden.

Die Online Software AG entwickelte nicht nur den Alexa-Skill, sondern auch eine App für den Händler. Neben allgemeinen Informationen geben die Kunden auch direktes Feedback über die App. Das wird sehr gut angenommen, weil die Hemmschwelle hier deutlich niedriger liegt.

Diese Anwendung sowie andere Sprachanwendungen sind detailliert im Buch “Digital Connection – Die bessere Customer Journey mit smarten Technologien – Strategie und Praxisbeispiele” beschrieben. Eine kurze Lesevorschau findet sich hier.

Und hier ein kurzes Video zu Amazon Alexa bei Hit Sütterlin über Alexa Show.

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Kochtipps mit der REWE Sprachassistentin Caro

Im Lebensmittelhandel kommt Sprache bisher vor allem im Bereich Content zum Einsatz. Statt mit verschmierten Fingern im Kochbuch zu blättern, spricht der Hobbykoch lieber mit Alexa und Co., um Kochtipps umzusetzen. Rewe brachte dazu die Voice Assistentin „Caro“ auf den Markt. Sie ist eine smarte Kochhilfe, welche den Nutzer mit Kochinspirationen versorgt. Sie sucht auch nach Rezepten, liest Zutatenlisten vor und leitet durch die einzelnen Zubereitungsschritte.

Spracheinkäufe mit dem REWE Assistant – Einkaufen per Sprachbefehl

Auch die folgenden Alltagssituationen sind den meisten Menschen bekannt. Das Lieblingsmüsli geht zu Neige. Oder einem fällt ein, dass er oder sie noch dringend etwas fürs Abendessen besorgen muss. Und dann keinen Stift und Blatt Papier zur Hand. Kein Problem mit dem REWE Assistant. Einfach sagen: „Alexa, sag REWE schreib Tomaten auf meine Einkaufsliste.“ Dann fügt der REWE Assistant die Produkte auf die Einkaufsliste. Aber er kennt auch noch die REWE-Angebote. Und teilt den Kund*innen gerne mit, bei welchen Produkten sie sparen können. Hinzu werden auch die aktuellen Payback-Punktestände und aktuelle Payback-Aktionen abgerufen.

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Mobil in der REWE-App alle Daten einsehen

In der REWE-App lassen sich auch unterwegs alle Informationen einsehen. Von der Einkaufsliste über aktuelle Angebote und Rezepte ist dort alles verfügbar. Nur das Einkaufen im REWE-Markt oder online auf rewe.de muss noch selbst erledigt werden. Das geht noch nicht über die Sprachsteuerung.

Angebote sichern mit Transactions on Google

Seit einiger Zeit ist Transactions on Google auch in Deutschland verfügbar. Hierbei ist eine direkte Kaufabwicklung im Google Assistant möglich. Neben dem Vorlesen der aktuellen Angebote bietet der Sprachassistent die Funktion, mehr Informationen zu einzelnen Produkten bereitzustellen. Sofern Kund*innen ihre Adress- und Kontodaten bereits hinterlegt haben ist auch die direkte Bestellung möglich. In weniger als einer Minute ist so der Kauf per Sprachbefehl abgeschlossen. Mit dabei waren relativ früh Händler wie foodora, Bringmeister/Edeka, Otto und MediaMarktSaturn.

Transactions on Google jetzt auch in Deutschland - Beispiel FlixBus

Transactions on Google jetzt auch in Deutschland – Beispiel FlixBus (Quelle: FlixBus)

Weitere Beiträge zu Voice Commerce

Über intelligente Sprachassistenten und Voice Commerce berichteten wir bereits in folgenden Beiträgen:

Die Zukunft von Voice Commerce

Ganz klar sind Voice Commerce und digitale Sprachassistenten auch im Handel in vielen Bereichen einsetzbar. Allerdings stecken die Anwendungen wie auch die Nutzung noch in den Kinderschuhen. Hier ist zum einen der Handel gefordert. Um so mehr muss er Anwendungen anbieten, um den Kund*innen das Einkaufen per Sprachbefehl zu erleichtern.

Vorteile für Kund*innen liegen auf der Hand

Das Einkaufen mit Sprachassistenten ist bei sich wiederholenden Produkteinkäufen wie das Bestellen von Lebensmitteln einfach und zeitsparend. Auch die Kommunikation mit den Kund*innen kann über Sprachassistenten abgewickelt werden. Denn eine verbesserte Verkaufsberatung bietet die Möglichkeit, 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr mit dem Händler in Kontakt zu treten. Hinzu kommt das viele Anfragen im Kundenservice einfacher und schneller beantwortet werden. Unterm Strich verbessert das die Kundenbindung.

Einkaufen in der Zukunft mit digitalen Sprachassistenten - bequem und einfach

Einkaufen in der Zukunft mit digitalen Sprachassistenten – bequem und einfach (Quelle: Internet Retailing)

Einkaufen per Sprachbefehl – ein Blick in die Zukunft

Nun schauen wir einmal in die nahe Zukunft. Die Technik der Spracherkennung entwickelt sich weiter. Die digitalen Sprachassistenten sind immer intelligenter, dank Künstlicher Intelligenz. Der smarte Sprachassistent kennt unsere Gewohnheiten. Er kennt unsere Lieblingsspeisen. Er kennt die letzten Bestellungen. Er kennt die letzten Gerichte, die wir gekocht haben und vieles mehr. Stellen Sie sich vor, ihr Smart Assistant kennt ihr Lieblingsrestaurant. Und er kennt das zugehörige Menü, das Sie dort zuletzt bestellt haben. Er kennt all ihre Sonderwünsche.

Dann ist das Bestellen über den Sprachassistenten ein große Erleichterung für uns. Monatlich oder wöchentlich ordern wir eine Lieferung per Sprachbefehl beim Lebensmittelhändler. Fragen an den Händler zu Sonderangeboten, Verfügbarkeiten von Produkten, Öffnungs- und Lieferzeiten stellen wir jederzeit per Sprachbefehl. Und Gerichte und Rezepte schlägt der Sprachassistent vor und fügt auch die notwendigen Zutaten auf die Einkaufsliste. Für uns Kund*innen ein einfaches, angenehmes Einkaufen mit viel Entlastung.