Jedes Jahr veröffentlicht Zebra Technologies seinen Intelligent Enterprise Index. Dieses Jahr zeigen die Ergebnisse der Befragung eine zunehmende Akzeptanz beim Einsatz von IoT-Technologien und gleichzeitig ein Wachstum bei deren Einsatz. Die Zahl der Implementierungen von Internet der Dinge (IoT)-Anwendungen hat sich bei den befragten Unternehmen verdoppelt, während sich die Mehrheit der Unternehmen auch in der Planungsphase des Einsatzes von IoT-Anwendungen befinden. Zu dem wachsenden IoT-Markt haben wir auch in dem Beitrag “IoT-Markt wächst rasant” berichtet.
“Intelligent Enterprise Index” basiert auf einer Umfrage
Zur Erstellung des “Intelligent Enterprise Index” werden mehr als 900 IT-Entscheider weltweit befragt. Von insgesamt 904 Befragten stammen 303 Teilnehmer gleichmäßig verteilt aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Die jährliche Umfrage entstand im September 2016, als das Technology and Entrepreneurship Center in Harvard (TECH) ein Strategic Innovation Symposium 2016 veranstaltete. Auf dieser Veranstaltung wurde eine Liste von Kriterien zusammengestellt, die ein intelligentes Unternehmen definieren. Als Teil dieser Aktivitäten führte Zebra Technologies eine Endbenutzerbefragung durch, um den Status der Unternehmen bezüglich des IoT-Einsatzes in Märkten wie Gesundheitswesen, Transport, Logistik, Fertigung und Einzelhandel zu ermitteln und damit das Niveau der IoT-Einführung zu quantifizieren, das Unternehmen auf der Grundlage dieser Kriterien erreicht hatten.
IoT umfasst dabei Technologien RFID (aktiv und passiv) sowie Nahfeldkommunikation (NFC), Mobiltelefone, Barcodes, Sensoren, Blockchain- und Ortungslösungen. Die Kriterien, die in der Umfrage bewertet werden, sind die IoT-Vision der Befragten, das Geschäftsengagement mit laufenden IoT-Initiativen, die Technologiepartner, die Akzeptanz, das Veränderungsmanagement (um zu ermitteln, wie IoT von den Endbenutzern genutzt wird), Point-of-Use-Anwendungen, Sicherheit, Bereitstellung, Infrastruktur, Datenmanagement-Pläne und intelligente Analyse.
IoT ist mit großen Schritten auf dem Vormarsch
Ein viertel der befragten Unternehmen investiert 5 Millionen US-Dollar oder mehr jährlich in IoT und fast 60 Prozent beabsichtigen, ihre Investitionen in den nächsten ein bis zwei Jahren zu erhöhen. Über 89 Prozent der Unternehmen schätzen, dass die Umsetzung ihrer IoT-Projekte bereits zu mehr als der Hälfte abgeschlossen ist; drei Viertel der Befragten erwartet den Abschluss der IoT-Implementation bis Sommer 2019.
Der Aufwärtstrend bei den Investitionen der Unternehmen in die IoT-Technologie kann ganz deutlich festgestellt werden.
Bei der Umsetzungsplanung hinkt Europa hinterher
Mehr als der Hälfte der in der Umfrage teilnehmenden europäischen Unternehmen (53%) fehlt ein konkreter Plan zur Umsetzung ihrer IoT-Vision, so die Studie. Insgesamt liegt Europa im globalen Vergleich zurück. Weltweit haben nur 39% keinen Umsetzungsplan.
Für europäische Unternehmen ist Auswertung und Analyse von Echtzeitdaten der wichtigste IoT-Einsatzaspekt. 79% stuften ihn als „sehr“ oder „extrem“ wichtig ein. Fast sechzig Prozent der Unternehmen hoffen durch IoT ihren Umsatz steigern zu können. Ein Drittel der Unternehmen analysiert derzeit seine KPIs, um Geschäftsabläufe in Echtzeit steuern zu können.
Proaktive IoT-Sicherheitsmaßnahmen sind in Europa seltener
Fast alle Unternehmen (98%) gaben an, die Sicherheit ihrer IoT-Anwendungen regelmäßig oder ständig zu überwachen. Jedoch nutzt fast die Hälfte eingeschränkte, reaktive Sicherheitsmaßnahmen für die Netzwerkverwaltung oder hat gar keine dedizierte IoT-Sicherheitslösung, 14% mehr als in den übrigen Regionen.
Fazit zum Einsatz von IoT-Anwendungen
Insgesamt wächst der Einsatz von IoT-Lösungen in den verschiedenen Industrien und Einsatzfeldern. Die eingesetzten Technologien sind ausgereift und einsatzbereit. Das zeigt sowohl das Wachstum bei den Implementierungen wie auch die Aussagen zu den geplanten Projekten.
Die Umfrage zeigt aber auch, dass es keine Einheitslösung für IoT-Anwendungen gibt, sondern die Lösungen individuell und unternehmensspezifisch konfiguriert werden. Die Herausforderungen beim Einsatz liegen in der Komplexität der Integration, in Teilbereichen fehlende Kenntnis von Technologien und den hohen Kosten für IoT-Projekte.